Pinguicula vulgaris

02.04.10

Von Pinguicula vulgaris habe ich im Frühjahr 2009 zwei Pflänzchen erhalten. Die Pflänzchen sind gut gewachsen und haben dann ihren Weg in meinem Moorkübel gefunden. Sie stehen dort sehr feucht. Sie fingen bald an zu blühen, gingen aber einige Zeit später schon wieder in Winterruhe. Sie bildeten im Sommer eine Winterknospe aus. Wahrscheinlich war ihnen der Sommer zu warm oder die Sonneneinstrahlung hat gestört. Ich habe daraufhin eine Pflanze aus dem Kübel genommen und sie in einem sehr qurzkieshaltigen Substrat in einen Topf gesetzt. Ich wollte damit eine andere Kulturmethode testen, falls das im Moorbeet nicht ideal sein sollte. Die Winterknospen habe ich etwas mit Torfmoos beschattet. Sie haben jedenfalls den Sommer gut überlebt und bildeten kleine Nebenknospen (Brutknospen).  Diese Brutknospen treten neben der eigentlichen Winterknospe auf und stellen einen einfachen Weg der vegetativen Vermehrung dar. Sie sind im Grunde kleine Winterknospen, die an der "Hauptwinterknospe" haften. Sie lassen sich leicht lösen und man kann sie dann umsetzen. Wenn man sie an der Pflanze läßt, können sie im Frühjahr von den Blättern der "Hauptknospe" überwuchert werden.

Pinguicula vulgaris blüht einmal im Jahr im Frühjahr und hat blaue bis violette Blüten. Sie verträgt auch kalkhaltiges Substrat, wächst bei mir aber im Torf, bzw. in Torf-/Quarzkies 1:1. Momentan sind sie am austreiben. Durch die Nebenknospen, die den harten Winter problemlos überstanden haben,  habe ich bereits Nachwuchs gezogen.

Weitere Erfahrungsberichte folgen.

Pinguicula vulgaris in Blüte

Pinguicula vulgaris Anfang April beim Austreiben aus der Winterknospe.

01.08.10

Pinguicula vulgaris hat den heißen Sommer bisher hervorragend gemeistert. Die Pflanzen lieben ja die Hitze nicht.  Sie bilden recht kleine Blätter. Eine Pflanze im Topf, stellte ich an einem Platz, an dem sie nur spät nachmittags und abends Sonne bekommt. Sie hat es gleich mit der Bildung von größeren Blättern gedankt. Dagegen ist das Exemplar im Moorkübel der Sonne voll ausgesetzt. Einen vorzeitigen Rückzug in die Winterknospe gibt es dieses Jahr jedenfalls nicht. Die Pflanzen haben ihren neuen Lebensraum auf Balkonien angenommen. Die aus den Brutknospen gezogenen Jungpflanzen, sind aber leider z.T. eingegangen. Sie haben in der prallen Sonne kaum eine Chance, wie ich feststellen musste. Im Schatten dagegen, sind sie ganz gut gewachsen, auch wenn sie noch immer recht klein sind. Ich habe auch eine Fülle an Samen ernten können, die ich teilweise gleich in Töpfe ausgesät habe. Tatsächlich habe ich nach einigen Wochen bereits kleine Fettkräuter ausmachen können. Eine Zweite Aussaat werde ich im Winter machen. 

09.08.10

Ein Exemplar im Moorkübel hat sich nun schon in die Winterruhe begeben. Die Blätter sind abgestorben und es hat sich ein Hibernakel gebildet. Dieser Vorgang ging recht schnell. Pflanzen, die etwas im Schatten stehen, sind noch voll aktiv.

Aus den Samen habe ich eine ganze Menge Keimlinge bekommen. Trotzdem hat nur ein Teil der Samen gekeimt. Ich denke, dass eine Keimhemmung nach einer gewissen Zeit einsetzt. Ich rechne also noch mit weiteren Keimlingen im Frühjahr 2011.

 

22.04.11

Es ist genauso gekommen, wie ich vermutet habe. Ein Teil der Samen, die ich im Sommer 2010 ausgesät habe, keimen erst jetzt im Frühjahr. Ich würde sogar sagen, der größere Teil. Für eine gute Keimrate, ist also eine Kältestratifikation der Samen im Winter erforderlich. Keimlinge von P. vulgaris tauchen jetzt auch an diversen Stellen in den Moorkübeln auf.