Drosera indica

25.11.10

Drosera Indica ist eine Sonnentauart, die sich in vielen Punkten von typischen Sonnentauarten unterscheidet. Wie D. filiformis, bildet sie fadenförmige, lange Blätter, die hier allerdings von der Sprossenachse als Äste abzweigen. Sie besitzt aktive Tentakel. Die Blätter bewegen sich nur bei größeren Beutetieren leicht zur Beute hin. Die Enden der Blätter sind aber beweglicher und schlingen sich teilweise um die Beute. Die Pflanze kann recht hoch werden. In der Natur hebt sie sich so von der umliegenden Vegetation ab.  Die Art erreicht eine Höhe von ca. 40cm. D. indica kann sehr nass stehen. Auch wenn sich die Wurzeln unterhalb des Wasserspiegels befinden, ist das kein Problem. D. indica ist eine tropische Art, die es ganzjährig warm und sehr hell mag. Eine erhöhte Luftfeuchtigkeit ist meiner Meinung für das Wachstum förderlich. Man findet die Art in verschiedenen Formen in Afrika, Australien und Asien. Es gibt rote und grüne Formen und die Größe variiert nach Standortform. Ich kultiviere eine afrikanische Form mit farblose Tentakel, die rein grün bleibt. D. indica ist einjährig und stirbt bald nach der Blüte ab. Bei der Vermehrung dieser Art, ist man auf Samen angewiesen. Blatt- und Wurzelstecklinge sollen nicht funktionieren, ich habe es deshalb gar nicht erst ausprobiert.

Meine persönlichen Erfahrungen mit der Art: Ende 2009 erhielt ich eine Jungpflanze von einigen Zentimetern Höhe. Das Pflänzchen schoss unter intensivem Kunstlicht im Terrarium schnell in die Höhe und bildete auch bald Blüten. Leider löste sich die Pflanze bei der Blütenbildung vom sehr labilen Stamm. Den oberen Teil konnte ich noch als Kopfsteckling zur neuen Blütenbildung bringen, während der untere Teil rasch abstarb. Die erneute Blütenbildung des Kopfstecklings, brachte aber nur noch eine verkrüppelte Blüte hervor. Die Pflanze starb dann ab, ohne Samen zu bilden. Ich startete dann einen erneuten Versuch mit D. indica. Diesmal mit Samen. Die Keimrate war sehr hoch, jedoch war auch die Sterblichkeit der Sämlinge sehr hoch. Ich fing dann an, die verbliebenen Sämlinge mit zerbröseltem Fischfutter zu füttern. Das brachte mir dann wirklich einige Jungpflanzen, die es auf einige Zentimeter brachten. Aber von ca. 100 Sämlingen, blieb nur eine Handvoll übrig, die ich dann in mein Miniterrarium setzte. Von diesen Pflanzen haben es letztendlich zwei geschafft. Die größere von beiden, mit einer Höhe von mindestens 35cm, hat einige Blühversuche unternommen, die aber im Ansatz verkümmerten. Offensichtlich habe ich jetzt einen Blütentrieb, der die Chance hat, sich weiter zu entwickeln.

Ich kann nur sagen, dass die Pflanzen rasant in die Höhe schießen, wenn sie erst mal eine kritische Höhe überschritten haben. Sie dann aber zum Blühen zu bringen und Samen zu ernten, ist jedoch wieder eine andere Sache. Die hohe Sterblichkeit der Sämlinge, erschwert die längerfristige Kultur der Art. Um die Art dauerhaft, erfolgreich zu kultivieren, sollte man immer reichlich Samen auf Vorrat haben. Mein eigener Kulturerfolg hängt nun von zwei Pflanzen ab, die ich hoffentlich zur Blüte bringe. Sollte ich keine Samen ernten, ist mein Versuch, die Art zu kultivieren erst mal gescheitert. Natürlich würde ich mit den Erfahrungen, die ich bis jetzt gesammelt habe, vieles versuchen besser zu machen. So ist z.B. eine Fütterung der Sämlinge, sehr wichtig für das Wachstum. Sämlinge, die zu langsam wachsen, werden rasch verkümmern. Den Schwierigkeitsgrad dieser Art für eine langfristige Kultur, die auch die Vermehrung einschließt, würde ich schon etwas höher, als bei einer reinn Anfängerart ansehen. Die Pflanzen an einem sonnigen und warmen Ort, wachsen zu lassen, sollte aber auch für Anfänger kein Problem sein. Wenn die Pflanzen erst mal am Wachsen sind, dann wachsen sie wie Gras.

Natürlich werde ich hier drüber berichten, wie es weiter geht.

Hier wächst D. indica (das lange grüne Etwas) zusammen mit D. madagascariensis und vielen anderen tropischen Sonnentauarten, in einem kleinen Terrarium.

Hier meine erste D. indica - gerade mal 3cm hoch.

10.01.11

Inzwischen haben beide Pflanzen geblüht und auch volle Samenkapseln hervorgebracht. Gerade haben sich weitere Blütenstände gebildet, sodass ich reichlich Samen ernten sollte. Hier ein Bild des Blütentriebs.