24.08.11
Diese Varietät von Drosera capillaris unterscheidet sich deutlich von der typischen Form. Die Blätter haben längere Stiele und stehen halbaufrecht. Man nennt diese Form auch „Long-Arm“. Es gibt weitere Standorte, auch im Süden der USA, wo langarmige D. capillaris vorkommen. Diese im Durchmesser kaum größer als 4cm werdende, blutrote brasilianische Form jedoch, ist schon etwas Besonderes. Ich habe für sie deshalb auch eine eigene Seite eingerichtet, obwohl Drosera capillaris natürlich eine Art ist. Tatsächlich könnte man die brasilianische Form von D. capillaris für eine eigene Art halten. Fälschlicher Weise wird diese nicht allzu häufige Drosera auch als D. intermedia bezeichnet. Das jedoch ist völlig falsch. Schon ein Laie erkennt das an den Blütentrieben, die, genau wie die Samen, typisch für Drosera capillaris sind. Es gelingt mir leider bei beiden Formen von Drosera capillaris fast nie, die geöffneten Blüten zu sehen. Sie sind bei beiden Typen schwach rosa gefärbt und scheinen sich wirklich nur für eine Stunde am Vormittag kurz zu öffnen.
Die Kultur hat sich bei mir als völlig einfach herausgestellt. Ich habe die Pflanzen als Samen erhalten. Gekeimt haben sie nach 3 Wochen im Terrarium unter Kunstlicht. Ich war erstaunt, dass die jungen Pflanzen schon nach wenigen Monaten blühten. Die geernteten Samen haben dann auch wieder gut gekeimt. Schon seit April stehen die Pflanzen auf dem Balkon und blühen praktisch ohne Unterbrechung. Auch bei langen Schlechtwetterperioden, was diesen Sommer die Regel war, sind die Pflanzen immer komplett rot ausgefärbt. Da die Pflanzen auch bei kühleren Temperaturen einen recht vitalen Eindruck machen, denke ich schon, dass sie eher im Hochland Brasiliens zuhause sind. Eine nächtliche Temperaturabsenkung dürfte für die Entwicklung der Pflanzen vorteilhaft sein. Ich werde die Pflanzen sicher irgendwann Mitte/Ende September zurück ins Terrarium holen, wo sie dann den Winter verbringen werden. Hier werden sie Temperaturen bis 30°C, bei Nachttemperaturen von unter 20°C erhalten. Bei 14 Stunden Kunstlicht, entwickeln sie sich dabei genauso gut wie draußen.