Drosera collinsiae

27.11.12

Samen dieser Art muss ich mal irgendwann 2010 bekommen haben. Nach Monaten ohne Keimung, habe ich dann den Topf Aussaattopf irgendwann abgeschrieben. Ich benötigte dann einen Aussaattopf für eine tropische Drosera intermedia und nahm dann wahrscheinlich den Topf, in dem ich einst in ferner Vergangenheit D. collinsiaea ausgesät hatte. Das war mir dann aber nicht mehr bewusst – habe mir nur einen Topf mit Torf gegriffen, der in irgendeiner Ecke stand. Es keimte bald – viele D. intermedia, aber dazwischen erkannte ich dann Drosera, die anders aussahen. D. collinsiae war längst in Vergessenheit geraten und als Fehlschlag abgehakt. So hielt ich diese anders aussehenden Pflanzen dann für Hybriden. Für mich machte dass Sinn, denn die Pflanzen hatten Ähnlichkeit mit D. x obovata, einen Hybriden aus D. intermedia und D. rotundiolia und so spinnte ich weiter, mit Blick auf die vielen D. tokaiensis und den tropischen D. intermedia…ja das machte sogar Sinn. Aber man muss prüfen und was plausibel klingt, stellt sich dann oft ganz anders dar.

Im Sommer 2012 trennte ich den vermeidlichen Hybriden von D. intermedia. Jetzt, mit mehr Platz, entwickelten sich die Pflanzen etwas schneller weiter und bald stellte sich eine Blüte ein. Spätestens jetzt war dann auch klar, dass es sich hier nicht um einen Hybriden handeln konnte, der erwartungsgemäß eher kleinblütrig sein müsste. Aber schon vor der Blüte kam mir D. collinsiae in den Sinn und je weiter sich die Pflanzen entwickelten, desto eindeutiger war klar, dass es sich hier um D. collinsiae handeln muss. Warum diese enorme Keimverzögerung eintrat, weiß ich nicht. Ich hoffe bald eigene Samen zu ernten und werde dann bezüglich der Keimhemmung vorgewarnt sein.

Zu den Kulturbedingungen kann ich sagen, dass die Pflanzen nicht sehr anspruchsvoll sind, sich aber langsamer entwickeln als andere afrikanische Arten, wie D. nidiformis oder natalensis. D. collinsiae schätzt ein gleichbleibend warmes und helles Klima. Im Sommer, draußen auf dem Balkon, haben sie sich etwas schwerer getan, denn der Sommer war ziemlich wechselhaft, was aber generell nicht gut bei der Gattung Drosera ankam. Auffallend ist, dass die Pflanzen auch unter 14 Stunden Kunstlicht relativ blass bleiben, was aber wohl in der Natur dieser Art liegt. Die Blüten haben Ähnlichkeit mit D. nidiformis und auch im Wuchs ähneln sich die Arten, wobei D. collinsiae kompakter wächst und kürzere Blütenstiele hat. Zum Verwechseln ähnlich sehen sie nicht aus, auch wenn das von Anfängern oft gesagt wird. Ein gewisser Blick für die Charakteristika einer Art stellt sich vielleicht auch erst später ein, aber ich wäre nicht auf den Gedanken gekommen, dass hier eventuell D. nidiformis wachsen könnten. Momentan kultiviere ich D. collinsiae am Küchenfenster mit Zusatzbeleuchtung. Es herrschen tagsüber Temperaturen um 20°C, wobei es nachts auch auf 15°C oder weniger fallen kann. Das sind Bedingungen, die die allermeisten meiner Drosera-Arten (nicht nur die Afrikaner) sehr zu schätzen wissen und hier oft größer und kräftiger werden, als unter wärmeren Bedingungen.

D. collinsiae ist völlig unkompliziert, hat aber auch ihr eigenes Tempo, sodass ich sie nicht für eine reine Anfängerart halten würde, schon gar nicht, wenn dann die Bedingungen nicht so optimal sind. Wer sich aber schon an einigen afrikanischen Arten erfolgreich versucht hat, sollte es mit D. collinsiae probieren.

 

 

 

21.02.13

Nachfolgend ein Bild, dass nicht so schön ist. Man findet solche Bilder normalerweise nicht auf irgendwelchen Websites. Es zeigt die andere Seite der Medallie. Nicht Schönheit und Anmut, sondern Krankheit und Siechtum.

Es ist der gleiche Topf wie oben, der von Blattläusen zerfressen wurde. War auch meine Schuld, weil ich nicht schnell genug etwas Wirksames angewandt hatte. Mit Lizetan Zierpflanzenspray von Bayer sollte jetzt Ruhe sein.

Tja viele "Experten" werfen so etwas auf den Kompost. Ich gehe davon aus, dass die Pflanzen zurück kommen.  Zur Not habe ich noch eine Backup-Pflanze und einige Samen. D. collinsiae schein genauso empfindlich gegen Blattläuse zu sein, wie der nahe Verwante D. nidiformis. Auch eine D. capensis wird schnell von Blattläusen bis auf die Stümpfe ausgesaugt. Andere Arten sind da resistenter. Hier ging alles ganz schnell und aus den Stümpfen sieht man nichts Grünes mehr. Eigentlich ein schlechtes Zeichen, aber ich habe auch noch nicht gesehen, dass Blattläuse eine vorher gesunde Drosera abtöten können.

Fortsetzung folgt!

 

 

16.03.13

Ein paar Wochen später sieht alles wieder viel besser aus. Die Pflanzen treiben neu aus und bilden Fangschleim. Sie wachsen jetzt recht schnell und bald wird der Topf wieder aussehen, wie auf dem Bild ganz oben. In den Wurzeln, waren die Pflanzen kerngesund. Es ist also nicht immer ein Drama, wenn Pflanzen oberirdisch absterben. Sonnentau ist eine robuste Wildpflanze und keine hypersensible Zierpflanze.