Drosera oblanceolata

27.09.11

Meine aus Hong Kong stammenden Drosera oblanceolata, haben viel mit Drosera spatulata gemein. Allerdings haben sie halbaufrecht stehende Blätter - ähnlich wie Drosera nidiformis. Schön ist ihre Rotfärbung, die sich bei ausreichend Licht einstellt.
Ich habe meine Pflänzchen aus Samen gezogen. Bei der Keimung hatte ich anfangs Probleme. Es hat sehr lange gedauert, bis ich Sämlinge ausfindig machen konnte.
Erst als ich die Bedingungen mal geändert habe und den Aussaattopf vom Terrarium ans Fenster stellte, fingen die Samen an zu keimen. Es gab dann bei den Sämlingen noch eine recht hohe Ausfallquote und das Wachstum ging sehr langsam vonstatten.
Am Ende stand aber eine Blüte, die ich jetzt bewundern kann und die mir hoffentlich viele keimfähige Samen beschert.


Trotz langsamen Wuchses haben die Pflänzchen aber keine Probleme gemacht, nachdem sie aus dem Sämlingsstadium entwachsen sind. Die Pflanzen erhalten bei mir 14 Stunden Kunstlich mit knapp 20.000 Lux. Die Temperaturen sind am Tage bei ca. 20°C - an heißen Sommertagen natürlich entsprechend drüber. An meinem Küchenfenster haben sie dann auch eine Nachtabsenkung um ca. 10°C und die Luftfeuchtigkeit ist eher über dem Durchschnitt. Im Sommer, bei ständig offenem Fenster, mangelt es dann auch nicht an gelegentlicher Insektennahrung. Als Substrat verwende ich meine Standardmischung aus Torf und Quarzkies. Die Bewässerung ist fast durchgehend im Anstau, sodass das Substat immer feucht bis nass ist. Es sind Bedingungen, die fast allen Drosera-Arten Spaß machen. Ich würde daher sagen, dass diese interessante Drosera-Art nicht all zu kompliziert in Kultur ist. Sie hat aber gewisse Ansprüche ans Licht und wer Drosera oblanceolata aus Samen ziehen möchte, benötigt viel Geduld (das ist nicht nur meine Erfahrung).

17.10.11

Endlich konnte ich mal die Blüte fotografieren, bevor sie sich wieder schließt. Das Bild ist leider nicht so scharf geworden, aber man erkennt doch das Wichtigste.

 

 

 

01.06.12

Es wird mal wieder Zeit für ein neues Bild. Ich finde, die Pflanzen sind für Sonnentau-Fans eine wahre Freude. Sie sind bei mir eigentlich ständig am Blühen. Unmengen von Samen, wie andere Arten, werfen sie nicht ab, aber ich muss sagen, dass sie immer sehr gut gekeimt haben. Man benötigt bei Drosera oblanceolata etwas Geduld, bis sie so weit sind, wie in diesem Topf. Es gibt Arten, die keimen schneller, es gibt Arten, die schaffen es eher vom Samenkorn bis zur blühfähigen Planze, wenn man aber diese Geduld aufgebracht hat, wird man mit prachtvollen, satt roten und voller Leimtropfen hängender Pflanzen belohnt. Wer anfasst, kriegt den "Klebstoff" nur noch schwer wieder von der Haut (leichte Übertreibung).

Drosera oblanceolata hat den Topf zugewuchert. Die Pflanzen sind nochmals Größer geworden. Das schöne bei dieser Art ist für mich eigentlich, dass sie immer so aussehen. Sie haben keine Phasen, wo sie sich mal etwas hängen lassen oder unschön aussehen - es ging nur bergauf, seit der Aussaat. Die Bedingungen sind bei mir allerdings so, dass sie am Fenster sowohl 14 Stunden am Tag Kunstlicht bekommen und zusätzlich am Nachmittag direkte Sonne. Durch das angekippte Fenster fangen sie auch relmäßig mal ein Insekt, was durchaus der allgemeinen Entwicklung der Pflanzen zugute kommt. Karnivoren wollen Nahrung - deshalb hat hat ihnen die Evolution Fallen verpasst!