14.09.12
Drosera Felix ist ein kleiner Sonnentau der Sektion Drosera, die nicht viel größer als die meisten Zwergsonnentauarten wird. Man findet die Art in der Gran Sabana, einem Hochplateau in Venezuela, wo sie in ca. 1000 Meter Höhe bei starker Sonnenintensität wächst.
Viel Verwertbares zur Kultur konnte ich über diese Art nicht herausfinden. Nicht jeder hat Erfolg mit Drosera Felix, insbesondere mit der Samengewinnung. Für andere ist sie dagegen Problemlos. Viel mehr war es nicht, was ich in Erfahrung bringen konnte.
Im Sommer 2011 kam ich dann an Samen von Drosera felix. Die Pflanzen wuchsen langsam aber stetig und bildeten ca. ein Jahr nach der Aussaat erste Blüten. Ich staunte nicht schlecht, als ich die ersten Blütenknospen entdeckte, da ich die Pflänzchen für noch zu klein für eine Blüte hielt. Kennzeichnend für die Blüte sind der extrem kurze Blütenstiel und die im Verhältnis überdimensionierte, weiße Blüte, die fast den Durchmesser der Pflanze selbst erreicht. Zudem befindet sich meist nur eine Blüte am Blütenstiel, obwohl ich auch schon Bilder mit Pflanzen gesehen, die mehreren Blüten am Stiel haben. Eine für Drosera sehr ungewöhnliche Blütenbildung. Es werden dann relativ kurz hintereinander weitere Blütentriebe gebildet. Es hat eine Weile gedauert, bis ich mal eine offene Blüte zu Gesicht bekam. Die Blüten öffnen sich nur für einige Stunden und sind mittags meist wieder geschlossen. Die Samen haben sich dann von selbst gebildet. Drosera felix ist also ein Selbstbestäuber. Sind die Blüten abgeblüht und die Samenkapsel schwarz gefärbt, werden irgendwann die Samen in der Kapsel sichtbar, die wie Äpfel in einer Schale liegen. Die Samen sind klein (ich möchte nicht sagen winzig, da die Gattung Drosera auch noch feinere Samen zu bieten hat – Bspw. bei D. burmannii ), schwarz, rund und ähneln vielleicht denen von Drosera spatulata. In einer Kapsel habe ich ca. 40 Körner gezählt, wobei es gut möglich ist, dass einiges daneben ging. Bei einigen Pflänzchen, die zur Blüte kamen, kommt da einiges an Samen zusammen. Ich habe die Samen teilweise einfach aus der Kapsel rieseln lassen, wo sich im gleichen Topf schon erste neue Keimlinge bilden. Die Samen ernten, ähnelt einem chirurgischen Eingriff. Den Blütenstiel packe ich mit einer spitzen Pinzette an und schneide ihn unten mit einer Nagelschere ab. Anders geht es bei diesen kurzen Blütenstiel nicht. Ich werde dann wohl bald einen neuen Aussaattopf ansetzen.
Meine Kulturbedingungen sehen so aus: Die Pflanzen stehen in der Nähe eines Westfensters in der Küche. Die Sonne alleine würde für die Pflanzen wohl kaum reichen. Direkte, verwertbare Sonne bekommen sie im Sommer am Nachmittag. Im Winter wär das durchdringende Licht kaum verwertbar. Hauptlichtquelle ist eine 125W Energiesparlampe, die am Fenster angebracht ist. Die Pflanzen stehen in direkter Nähe dieser Lampe und bekommen so mindestens 15.000lx, 14 Stunden am Tag. Die Nachmittagssonne bringt dann für einige Stunden erheblich höhere Werte. Die Lampe bringt auch eine Erwärmung um einige Grad mit sich. Damit verbunden, auch durch ein ständig angekipptes Fenster im Sommer, ergibt sich ein relativ hoher Tag-/Nacht-Temperaturunterschied. Durch weitere Pflanzen, die dort stehen habe ich auch eine Luftfeuchtigkeit um die 60%. Das sind Bedingungen, die viele meiner Sonnentaue mögen. Drosera Felix ist für mich daher relativ unproblematisch zu kultivieren. Ich denke aber, dass Anfänger, die keine ausreichende Pflanzenbeleuchtung zur Verfügung haben, Probleme mit dieser Art bekommen könnten – gerade im Winter.
Drosera felix mit Blüte. Im Topf hat sich auch eine Drosera anglica angesiedelt. Sie stört nicht und darf bleiben.
28.03.13
Die Pflanzen sind durchaus noch etwas größer geworden. Auch wenn einzelne Pflänzchen mal absterben, so sind sie doch recht blühfreudig und sorgen so für Nachwuchs durch Samen. Inzwischen habe ich einen 2. Topf mit D. felix angesetzt. Die Pflänzchen sind noch im Sämlingsstadium und schwer zu fotographieren.