11.02.11
Drosera nidiformis ist eine der vielen Arten aus dem südlichen Afrika. Die Pflanzen erreichen eine Höhe von ca. 6-8 cm. Die Blätter sind grün, mit rötlich gefärbten Tentakel. Je nachdem wie gut die Lichtverhältnisse sind, können sich die Blätter auch gelblich-orange bis ins rote rein färben. Die Blattstiele sind leicht gebogen, so dass sich eine „nestförmige“ Rosette bildet. Der nestförmige Sonnentau, wie die Art ins Deutsche übersetzt heißt – ich persönlich finde den Namen ja etwas an den Haaren herbei gezogen, denn was ist schon nestförmig und welche Form hat ein Nest zu haben? Aber das Kind braucht ja auch einen Namen.
Ich kultiviere diese Art seit Frühjahr 2009. Von den Temperaturen her, hat dieser Sonnentau keine großen Ansprüche. Im Winter benötigt Drosera nidiformis keine kühle Winterruhe. Meiner Meinung nach, ist es auch nicht ideal, die Pflanzen sehr kühl zu überwintern. Sie sterben dann irgendwann oberirdisch ab und treiben bei besseren Bedingungen aus den Wurzeln wieder aus. Kultiviert man sie bei wärmeren Temperaturen durch, bilden sie praktisch ohne größere Unterbrechungen Blüten ohne Ende. Man erhält Unmengen winziger Samen, die auch durchweg sehr gut keimen. In einer normalen, durchschnittlich großen Samenkapsel, befinden sich mehr als 200 Samenkörner. Man erreicht das allerdings im Winter nur mit einer ausreichend guten Beleuchtung, die auch das richtige Lichtspektrum hat. Ohne das richtige Licht, sterben die vielen Blütentriebe gern ab, bevor sich die pinkfarbenen Blüten öffnen können. Im Sommer kann man die Pflanzen bedenkenlos unter freiem Himmel kultivieren. Sie vertragen die volle Sommersonne gut, gedeihen aber auch im Halbschatten prächtig.
Ich hatte bei Drosera nidiformis schon erhebliche Probleme mit einer Art von Schildläusen. Oberirdisch sind die Pflanzen komplett abgestorben, aber sie kamen zum Glück wieder. Es empfiehlt sich also ein geeignetes Mittel gegen Blatt- und Schildläuse vorrätig zu haben, sonst wird man die Viecher nicht los. Lizetan Zierpflanzenspray von Bayer, leistet da ganz gute Arbeit.
Vermehren kann man die Art sehr gut über Blattstecklinge und eben auch durch Samen. Allerdings dauert es manchmal recht lange, bis aus den Samen blühfähige Pflanzen werden. Aus Blattstecklingen wird man dagegen recht schnell neue Bestände aufbauen. Auch Wurzelschnittlinge funktionieren gut.
Als Substrat verwende ich eine Mischung aus Torf und Aquarienkies. Es ist die gleiche Mischung, die ich für fast alle meine Drosera verwende und mit der ich immer sehr gut gefahren bin. Drosera nidiformis will durchweg feucht gehalten werden, muss aber auch nicht patschnass stehen. Die Pflanzen haben kräftige Wurzeln, die auch als Wasserspeicher dienen. Auch hier macht die Art alles mit, man sollte sie aber nie austrocknen lassen.
Alles in Allem ist Drosera nidiformis ein Sonnentau, der recht gut für den Anfänger geeignet ist, der sich schon erfolgreich an die Standard-Einsteigerarten D. capensis und D. aliciae versucht hat. D. nidiformis ist nicht viel schwieriger und kommt auch mit nicht ganz optimalen Lichtverhältnissen gut zurecht. So sehen wir oben z.B. eine Pflanze, die bei weniger Licht sehr gut wächst, dann aber vor durchweg grün bleibt. Bei viel Licht bleiben die Pflanzen kleiner und gedrungener. Sie färben sich rötlich ein, wie man auf dem zweiten Bild sieht. Man könnte sie für eine ganz andere Art halten.
Die pinkfarbenen Blüten von Drosera nidiformis sind zwar ziemlich klein, aber trotzdem wunderschön. Die Blüte öffnet sich vormittags und ist bereits am Nachmittag wieder geschlossen. Jeden Tag öffnet und schließt sich eine Blüte. Aus der verblühten Blüte wird die Samenkapsel, die in der Natur das Fortbestehen der Art gewährleistet.